Orientalismus
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Der Orientalismus ist an und für sich keine Epoche. Er ist eher als Themenfeld, denn als Darstellungsweise in der Salonkunst des 19. Jahrhunderts zu sehen. Ausgehend von Frankreich und England, welche sich unter anderem durch Eroberungskriege Zutritt in muslimische Staaten wie Ägypten und die Türkei verschaffen, gelangen auch einige Künstler in diese Gebieten und beginnen ihre Eindrücke idealisierend darzustellen. Orientalistische Themen, wie Karawanen, Oasen, muslimische Teestuben sowie Sklavenmärkte erfreuen sich aufgrund ihrer Exotik größter Beliebtheit in der französischen Salonszene. Das reiche Bürgertum befriedigt anhand dieser fremdartigen, im Falle der Sklavenmärkte auch sinnlich anrüchigen Bilder seine Gier nach Bedeutung und internationaler Weltgewandtheit. Auch wenn die Möglichkeit diese Länder zu bereisen vermehrt besteht, entstehen viele orientalisierende Gemälde wider erwarten in den Atelierräumen der Künstler, die sich eine Staffage an arabischen Gegenständen zugelegt haben. Auch wenn die Hochphase des Orientalismus in das 19. Jahrhundert fällt und von hochausgezeichneten Salonkünstlern wie Jean-Léon Gérôme, John Frederick Lewis oder Eugene Fromentin zur Vollendung gebracht wird, sind auch Künstler anderer Stilrichtungen wie Eugene Delacroix von orientalistischen Themen angetan.
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